Rückerinnerung - Wandlung geschieht in kleinen Momenten
- Christina Pelican

- 4. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Aug.

Warum ich das teile
Ich schreibe diese Zeilen nicht, weil ich etwas Besonderes erlebt habe – sondern weil ich spüre, dass das, was in mir geschieht, nicht nur für mich geschieht.
In den letzten Tagen durfte ich durch ein tiefes Feld von Rückerinnerung, Trauer, Angst und Vertrauen gehen.
Es war kein dramatischer Prozess im Außen – aber ein stiller Umbruch in meinem Inneren. Ein feines Weben. Ein sanftes Entknoten.
Und dabei: so viele Zeichen, Synchronizitäten, Bilder und Spiegel.
Ich teile das nicht, weil ich glaube, die Wahrheit zu kennen.
Ich teile, weil ich spüre:
Viele von uns sind auf dem Weg, manche bewusst, manche unbewusst.
Und manchmal reicht es, eine Stimme zu hören, die das, was auch in uns schwingt, in Worte bringt.
Vielleicht kann mein Erleben ein Spiegel für dich sein.
Vielleicht erinnert dich etwas darin an dein eigenes Feld.
Vielleicht auch nicht – und das ist ebenso gut.
Ich gehe nicht voran, um geführt zu werden.
Ich teile, weil ich mitschwinge.
Weil ich glaube, dass wir einander durch unsere Geschichten erinnern können.
Angst und Erinnerung
In meinem Prozess war die Angst ein leiser, aber ständiger Begleiter.
Nicht die offensichtliche Panik – sondern diese tiefe, alte Angst, die sich manchmal zeigt als Enge im Bauch, als stiller Rückzug, als das Gefühl, dass etwas verloren gehen könnte, wenn ich mich zu sehr öffne.
Ich erkannte: Diese Angst ist nicht neu.
Sie ist vererbt, erlebt, übernommen, gespeichert –aus meiner Linie, aus alten Bindungen, vielleicht sogar aus anderen Zeiten.
In einem Traum verabschiedete sich meine geliebte Katze.
Ich wachte auf mit Tränen – und einer Welle von Trauer, die so real war, dass sie nicht nur vom Traum kam. Sie kam aus dem Tiefenspeicher meines Körpers. Und sie wollte endlich gefühlt werden.
Manchmal glauben wir, die Angst sagt uns, was kommen wird. Doch oft zeigt sie uns, was bereits geschehen ist –aber nie gehalten werden konnte.
Ich habe gelernt: Die Angst muss nicht weg.
Aber sie darf gesehen, geatmet, berührt werden.
Und wenn ich mich nicht mit ihr identifiziere, sondern sie als alte Wächterin ehre, dann geschieht etwas Unerwartetes: Sie öffnet den Raum für Erinnerung.
Nicht Erinnerung im Sinne von Wissen oder Geschichte –sondern Erinnerung als Rückverbindung.
An Vertrauen.
An meine Wurzel.
An mein eigenes Licht.
Eine Reise nach innen
Diese letzten Tage haben mir gezeigt, dass es nicht immer die großen Umbrüche sind, die etwas in Bewegung setzen.
Manchmal geschieht Wandlung in kleinen Momenten: im Atem, in einem Traum, in der Art, wie ich einer Angst nicht mehr ausweiche, sondern ihr Raum gebe.
Ich habe gesehen, dass mein Körper mehr weiß als mein Verstand,
dass meine Trauer älter ist als mein heutiges Ich,
und dass mein Vertrauen nicht im Denken entsteht,
sondern im Gehaltensein – von mir selbst,
vom Feld,
vom Atem,
von etwas, das größer ist als ich, aber durch mich wirkt.
Ich habe die Kraft gespürt, nicht durch Kampf, sondern durch Wahrhaftigkeit.
Nicht durch Wissen, sondern durch Hingabe.
Und so bin ich heute hier.
Nicht mit Antworten.
Sondern mit einem offenen Raum.
Eine Praxis für dich – wenn du magst
Zum Abschluss möchte ich etwas mit dir teilen.
Etwas, das mich immer wieder zurück in meinen Körper bringt,
zurück in mein Feld,
zurück in das stille Wissen, dass ich gehalten bin.
Ich habe eine kurze Praxis aufgenommen – ein paar Minuten Atem,
ein Innehalten, ein Lauschen.
Meine Stimme ist dabei kein Leiten – sondern ein Mitgehen.
Vielleicht hilft es dir,
vielleicht begleitet es dich im Hintergrund.
Nimm es, wenn es ruft.
Lass es liegen, wenn es nicht schwingt.
Es ist frei.
Wie der Atem selbst.




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